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PROTECTS
21.12.2024 :: English :: Druckversion
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PROTECTSPROject for Training, Education and Consulting for Tsunami Early Warning Systems

PROTECTS war Teil des Nachsorge-Konzepts für das Projekt GITEWS und verfolgte das Ziel, den Betreiber des indonesischen Tsunami-Frühwarnsystems BMKG und dessen Partner in der anfänglichen Betriebsphase durch Ausbildung, Training und wissenschaftliche Beratung zu unterstützen. Das 34-monatige Vorhaben wurde vom BMBF mit 7,2 Mio € gefördert.

Dieses Capacity Development wurde für einen nachhaltigen Erfolg des Frühwarnsystems in Indonesien weiter entwickelt und breit etabliert. Im Projekt PROTECTS wurden zusammen mit der neu gegründeten indonesischen Desastermanagement-Behörde BNPB die in den Testregionen entwickelten Strategien und Maßnahmen in Kooperation mit der Indonesischen Akademie der Wissenschaften LIPI landesweit in die Breite getragen.

Darüber hinaus wurden Wissenschaftler und Ingenieure des Warnzentrums einer intensiven und umfassenden Schulung über das Warnsystem, dessen Betrieb und dessen Wartung unterzogen.

Die Aus- und Weiterbildung von Personal und die Entwicklung von Strukturmaßnahmen, ruhte von Beginn an auf verschiedenen Säulen:

1) Durchführung eines Doktorandenprogramms. Es wurden insgesamt 11 Doktoranden aus verschiedenen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans im Zeitraum 2007 –bis 2011 in Deutschland ausgebildet;

2) Es wurden regelmäßig Trainingskurse „Seismic Hazard Assessment and Tsunami Early Warning“ für Wissenschaftler und Ingenieure im Zeitraum 2006 -bis 2013 durchgeführt;

3) Weiterbildung von Technikern und Wissenschaftlern der Partnerinstitutionen in Betrieb und Wartung der Systeme;

4) Auf nationaler Ebene wurden für Ministerien und Verwaltung Schulungen, Runde Tische und Weiterbildungskurse durchgeführt (Zeitraum 2006 –bis 2010);

5) Breiten Raum nahmen Maßnahmen zur umfassenden Entwicklung und Stärkung der Organisationsstrukturen und Fähigkeiten der Partner, damit sie im Fall eines Erdbebens und einer Tsunami-Warnung effektiv reagieren und die Menschen in den betroffenen Regionen in Sicherheit bringen können. Von 2006 bis 2010 wurde das Programm in drei Pilotgebieten umgesetzt: Padang (Großstadt in Westsumatra), Cilacap, Kebumen und Bantul (drei Distrikte im eher ländlich geprägten Raum in Süd-Java) und Denpasar (Touristen-Hochburg auf Bali). In einem kontinuierlichen Beratungsprozess entwickelte und testete die GIZ gemeinsam mit ihren Partnern auf lokaler Ebene Standardverfahren zur Entscheidungsfindung bei Katastrophenalarm, Prozesse und Technologien zur Verbreitung der Warnmeldung sowie Evakuierungspläne. Außerdem unterstützte das Vorhaben die indonesischen Behörden sowie zivilgesellschaftliche Organisationen bei Öffentlichkeitskampagnen, der Produktion und Bereitstellung von Aufklärungsmaterialien, der Durchführung von Katastrophenübungen und der Weiterbildung des Personals von lokalen Katastrophenschutzbehörden. In Bali war das Vorhaben zudem an der Entwicklung von Verfahren zur Tsunamivorsorge im Tourismussektor beteiligt.

Die Resultate aus der GITEWS-Pilotphase wurden im Nachfolgevorhaben PROTECTS in einem „up-scaling“ Prozess landesweit verfügbar gemacht. In diesem Rahmen wurden Trainingsprogramme entwickelt und durchgeführt sowie lokale Entscheidungsträger beim Aufbau lokaler Katastrophenmanagementstrukturen und bei der Entwicklung von Strategien zur Katastrophenvorsorge beraten. Zudem wurden die unter GITEWS begonnenen Entwicklungen von Maßnahmen, Regelwerken und fachlichen Guidelines auf lokaler und nationaler Ebene in Zusammenarbeit mit der neugegründeten indonesischen Katastrophenschutzbehörde BNPB fortgesetzt, die zur Umsetzung der Warnmeldungen in praktisches Schutzhandeln führen. Indonesien hat in den letzten Jahren zudem mit eigenen Mitteln die Katastrophenschulung der Bevölkerung und die Verbreitung der Warnmeldungen weiter verbessert.

Kontakt:

Daniel Acksel
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Tel.:       (0331) 288-1078
E-Mail:    daniel.acksel@gfz-potsdam.de

Das Ausbildungs- und Trainingsprogramm im Rahmen von PROTECTS ist modular aufgebaut, um gezielt einzelne Mitarbeitergruppen anzusprechen und aufzubauen. Wissenschaftler werden für komplexe Tätigkeiten wie das Auswerten der Daten oder Managementaufgaben geschult, während Technikern vorrangig Detailwissen zu den Infrastrukturen vermittelt wird. Der Ansatz „train the trainer“ hilft dabei Kapazitäten aufzubauen und auch die über Indonesien verteilten BMKG-Regionalzentren mit einzubeziehen.